die von der Wunsch-Kultur abweichende Ist-Kultur. 

Wir wünschen uns alle einen Unternehmenskulturwandel, der es uns ermöglicht in kürzester Zeit kreative Innovationen aus dem Hut zu zaubern – wie in Silicon Valley. Aber was heisst das konkret? Wer muss nun was tun, damit wir diesen Kulturwandel schaffen? Bis wir diese Fragen nicht geklärt haben und auch bereit sind es umzusetzen, sitzen wir in der Fehl-Kultur Falle. 

Fakt ist:
– der Kulturwandel kann nur von innen kommen
– alle Führungskräfte eines Unternehmens müssen die Kultur aus Überzeugung prägen 

Setzen wir doch mal den Jocker als Führungspersönlichkeit (und damit kulturprägend) in ein Unternehmen ein. Er möchte krampfhaft ein sympathischer Typ sein und trotzdem … sein Lächeln ist nicht wirklich überzeugend… Genauso ist es leider bei vielen Führungskräften – sie glauben nicht wirklich an die Werte der neuen «Wunsch-Kultur», wie soll so ein Wandel stattfinden? Mir ging es lange gleich – wer arbeitet denn noch, wenn alle innovativ und kreativ sind? Bei Google ‚töggeln‘ oder bei einem Startup im Sofa ‚chillen‘ – damit lässt sich doch kein Geld verdienen!? 

Bis ich angefangen habe etwas genauer nachzudenken. Hat nicht Rockeffeller mal gesagt: «Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen»? Ok, Rockefeller hatte ja genügend Angestellte, die für ihn arbeiteten – bei mir ist das anders, oder? Wirklich? Die Computer nehmen uns doch die Arbeit weg, oder? Sollten wir nicht innovative Ideen entwickeln, wie sie für uns noch effizienter arbeiten können? Mit einem klaren Mehrwert für unsere Kunden? Und überhaupt: ist Kreativität nicht oft der ausschlaggebende Faktor bei jeder Problemlösung? Klar! Wir müssen eine Kultur schaffen in der wir Kreativität und Innovation maximal unterstützen. Zugegeben, es brauchte noch die eine oder andere Denkphase – aber schlussendlich war ich überzeugt: «Innovationskraft wird den Unterschied machen und wir müssen dafür möglichst viele Kräfte mobilisieren». 

Also wie wünsche ich mir das zu schaffen?
Ich will den Mitarbeitenden einen klaren Rahmen vorgeben, an dem sie sich orientieren können und ihnen darin den maximalen Gestaltungsfreiraum geben – Vertrauenskultur.

Mitarbeitende sollen innerhalb des Rahmens Risiken eingehen können und Fehler machen dürfen (und daraus lernen) – Fehlerkultur.

Meine Erfahrung und meine Expertise aktiv den Mitarbeitenden zur Verfügung stellen und auch mal in einem Projekt mitzuarbeiten, statt es zu führen – Machtkultur.

Ich will von den Mitarbeitenden nicht nur Resultate fordern, sondern sie auch befähigen diese erreichen zu können – Lernkultur.

Mitarbeitende sollten keine Angst vor negativen Folgen haben, wenn sie eine neue verrückte Idee präsentieren – Angstkultur.

Natürlich funktionieren nicht alle Ansätze für alle Menschen, das macht aber nichts, da Computer noch nicht alle Arbeiten übernehmen können, müssen einige von uns noch arbeiten ;).

Und es gibt noch ein winziges Problem … manchmal wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich da den Jocker. Haltet euch selbst doch auch mal den Spiegel vor.

Sascha 

Übrigens: MyTwoCents sind keine wissenschaftliche Abhandlungen – sondern myTwoCents die zum Nachdenken anregen sollen.

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