Signal verloren

Signal verloren

#!?%?!$!! – Nein, hatte ich nicht auf dem Radar!

Ob es nun um die strategische Herausforderung für dein Unternehmen, die Positionierung von neuen Produkten, der Einfluss von Branchen- oder Techniktrends, die Nutzung von digitalen Marketingtrends, den Einfluss der Konkurrenz oder (am wichtigsten!!) die Bedürfnisse unserer Kunden geht – wir verpassen immer wieder Chancen, weil wir es nicht auf dem ‚Radar‘ hatten. Daran ist die Digitalisierung schuld! Ihretwegen verändert sich alles so schnell und Themen müssen immer kurzfristiger beobachtet, erfasst und analysiert werden. Dies ist aus meiner Sicht eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit.

Sicher, diese komplexe Herausforderung ist einerseits ärgerlich, aber wie mit den meisten Herausforderungen auch eine Chance die genutzt werden will und ich möchte dir hier zeigen wie das ganz einfach geht: Bring es auf deinen persönlichen Radar!

Dabei gehst du wie folgt vor:

  1. du erstellst ein Kreis (sorry, irgendwo müssen wir beginnen)
  2. du gliederst den Kreis in Segmente (Prioritäten) von aussen nach innen (mach nicht zu viele Segmente – keep it simple)
  3. du teilst die Radarflächen nach Unterthemen auf (im Beispiel sind es Technologie Trends den wir für einen Kunden als Geschäftsrelevant definiert haben)
  4. du nutzt die Post Its nun für deine Themen (im Beispiel sind da zu verfolgende Innovationsideen in den jeweiligen Bereichen. Die Farben haben wir dann für die Zuständigkeit genutzt)

Ich nutze dazu das Digital Whiteboard ‚Miro‘, was den Vorteil bietet die Themen jederzeit auch in Online-Meetings zu bearbeiten. Die einfache Übersicht erhöht zudem das Verständnis in Teams und erleichtert die Kommunikation.

Sascha

Ein kleiner Tipp: Dein Radar ist keine detaillierte Landkarte – keep it simple!

MVP – aber richtig!

MVP – aber richtig!

Wie die Produktentwicklung schrittweise vorangeht – MVP

wir müssen schneller als die Konkurrenz am Markt sein – wann seid ihr mit dem MVP fertig? – wann sind wir endlich auf den Markt? – Speed ist alles!

Das ist die Realität bei der Produktentwicklung und die Digitalisierung sorgt dafür, dass sich dies weiter verstärken wird. Unternehmen gehen deshalb mit nicht fertigen Produkten auf den Markt und nennen diese MVP (minimal brauchbare Produkte). Ihre Entwicklungszeiten sind verhältnismässig kurz und das schrittweise vorangehen, lässt Spielraum sich verändernde Marktbedingungen zu berücksichtigen oder neue Erkenntnisse zu implementieren.

Nur was ist ein ‚minimal brauchbares Produkt‘? Ist es ein Auto ohne Chassis? Ein Mobile Phone ohne Einschalttaste? Eine Bankzahlapp ohne Benutzererkennung? Alle diese Produkte erfüllen das Kriterium nicht fertig zu sein. Aber sind sie minimal brauchbar? Beginnen wir mit dem Auto ohne Chassis – aus Anwendersicht gibt es Grundanforderungen, die bei einem Auto erfüllt werden müssen, dazu gehört unter anderem trocken von A nach B befördert zu werden. Dies ist beim Beispiel definitiv nicht gegeben. Oder das iPhone ohne Einschalttaste – unbrauchbar und ich muss nicht weiter auf das Grundbedürfnis der Nutzung eingehen und genau das Gleiche bei der Bankzahlapp ohne Benutzererkennung!

Ein MVP ist in den ‚Optionen‘ nicht fertig, also dort wo ich beim Endverbraucher Spielraum habe, um dafür mit meinem USP zu punkten. Beim Auto wäre das z.B. eine Nachtsichtoption, beim MobilePhone die Wasserdichtheit auf 2 Meter oder bei der Bankzahlapp der Finanzplaner.

Ein MVP ist also kein Qualität Verzicht und schon gar keine Ausrede halbpatzig zu arbeiten. Es ist ein Produkt, welches nicht perfekt ist – aber im Funktions- und nicht im Qualitätsumfang.

Unser eigenes Beispiel mit dbi-academy.ch (stand Juni 2022) zeigt ein MVP. Wir wollen das Bedürfnis erfüllen Unternehmensführungskräfte individuell, praxisorientiert und systematisch in der Digitalen Transformation zu befähigen. Unser Geschäftsmodell sieht eine vollautomatisierte Plattform zur Zusammenstellung des Inhaltes, Planung der Schulung und Auswahl eines geeigneten Trainers vor. Auf den Markt gegangen sind wir mit einer Plattform, welches die Grundbedürfnisse erfüllt, in der aber die volle Automatisierung fehlt.

Übrigens: Immer, wenn ich mein Verständnis für ein MVP wieder kalibrieren will denke ich an das Beitragsbild – es sagt alles!

Sascha

Gerne können wir uns dazu mal austauschen!

Zwei Innovationsherzen in deiner Brust?

Zwei Innovationsherzen in deiner Brust?

Innovation ist nicht gleich Produktion.

Heute lese ich oft pauschale Aussagen wie: „Hierarchien sollten abgebaut werden“, „Teams sollten sich selbst steuern und organisieren“, „es braucht in Teams keine Führung“, „wir sollten agil vorgehen“, „Fehler sollten möglich sein“ usw. – und ich würde jedes dieser Aussagen unterschreiben – aber am richtigen Ort und zur richtigen Zeit bitte.

In einem bewährten, funktionierenden Prozess (und sei er noch so kompliziert) braucht es kein Agiles vorgehen. Ausgangslage und Ziel sind klar und der Weg dazwischen (vielleicht schwierig aber keinesfalls unbekannt) ebenso.
Das nennt man einen Auftrag abwickeln. Es muss nicht jedesmal neu erfunden werden. Das Team handelt autonom, organisiert sich aber nicht immer wieder neu oder setzt sich eigene Ziele. Eine Person plant, entscheidet und stellt sicher, dass alle ihren Teil abwickeln können. Es sind keine Fehler erlaubt.
Das gleiche Team sollte dann ausserhalb dieser Auftragsabwicklung die Möglichkeit erhalten den ‚bewährten‘ Prozess zu hinterfragen und kreative Ideen zur Optimierung einzubringen. Bei der Entwicklung dieser Ideen wird im Team auf Augenhöhe vorgegangen, jede Idee ist gleichviel wert.
Beim Umsetzen der Ideen im operativen Tagesgeschäft muss das Risiko minimiert werden. Die Qualität muss sichergestellt sein. Die Effizienz und der Profit dürfen nicht gefährdet werden – wir leben schliesslich von dieser ‚Auftragsabwicklung‘.

Bei der kreativen Entwicklung neuer Innovationen sieht das dann ganz anders aus. Das Produkt muss bei der ersten Lancierung nicht bereits voll funktionsfähig sein (MVP) – ja, oft weiss man gar nicht wohin die Reise genau geht und schon gar nicht wie man dort hin kommt. Agilität und Kreativität sind absolut ausschlaggebend. Die Kreativität wird maximiert, indem alle Teammitglieder in den Entwicklungsprozess miteinbezogen werden. Das Unmögliche wird möglich gemacht, indem grosse Risiken eingegangen und Fehler gemacht werden; man scheitert, steht wieder auf, nutzt die Erfahrung aus den Fehlern geht einen neuen Weg bis das Ziel erreicht ist. Es entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und ganze Geschäftsmodelle – kurzfristig verdienen wir damit aber kein Geld.

Fazit: Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen und Ziele bei der Abwicklung des operativen Tagesgeschäftes und der Entwicklung neuer Produkte und genau deshalb sind unterschiedliche Kompetenzen und Herangehensweisen bei der Innovationsgestaltung ausschlaggebend. Abhängig von Branche ist auch die Ressourcenaufteilung zwischen den beiden Feldern unterschiedlich (ein IT-Dienstleister wird mehr Zeit in die Entwicklung neuer Produkte investieren müssen als z.B. ein Landschaftsgärtner).

Ich bin überzeugt: Jedes Unternehmen sollte sich bewusst mit einer dualen Entwicklungsstrategie auseinandersetzen. Es schafft Klarheit und damit Sicherheit … und diese können wir in der sich rasch verändernden Welt gut gebrauchen.

Gerne können wir uns dazu mal austauschen!

Sascha